Kishtwar Expedition 2019 10/06/2019

Eine Expedition mit Maud Vanpoulle und Lise Billon, die nicht so verlief, wie wir es uns vorstellten und doch eine einmalige Erfahrung war.

Zu unserer grossen Überraschung konnten wir nicht in das geplante Tal gelangen, obwohl wir dafür vom IMF (Indian Mountain Foundation) ein Permit hatten. Aber im Moment, als wir aus dem letzten Dorf losziehen wollten, verbietet uns der Polizei Oberst dorthin zu gehen. Aus Angst, dass sich in dem Tal Terroristen verstecken. Die aktuellen Spannungen mit Pakistan im Kashmir und die muslimische Bevölkerung in unserem geplanten Tal führen zu dieser Entscheidung. Auch ist es nicht hilfreich, dass wir ein reines Frauenteam sind. Ob es aber tatsächlich gefährlich ist oder nicht, werden wir nie wissen und hier teilen sich die Meinungen der einheimischen. Fakt ist, dass wir innerhalb von wenigen Stunden einen Plan B finden müssen und das in einem kleinen Ort ohne Internet und Handyempfang. Zum Glück, kenne ich die Region schon etwas und so entscheiden wir uns, unsere Expedition in ein Nebental zu verlegen um am Kishtwar Shivling eine neue Linie zu probieren.

Wir durchqueren das Sumchan-Tal und werden auf unserem Weg ins Basislager herzlich von den Bewohnern, der kleinen Bergdörfer empfangen, dürfen in ihren einfachen Häusern schlafen und Dhal, Reis und Chapati mit ihnen teilen. Einmalige Erfahrungen, die Expeditionen zu kulturell einzigartigen Erlebnissen machen.

Mit allen diesen Hindernissen ist unsere Zeit im Basislager verkürzt und bei unserem Gipfelversuch spielt das Wetter gegen uns: Während wir Längen in bestem, aber sehr kompaktem Granit erstbegehen und auf über 5500m mit Kletterschuhen unterwegs sind, zieht ein nicht vorhergesagter Schneesturm auf und zwingt uns zur Umkehr. Eine Nacht im engen Zelt bei stetigem Schneefall und wir wissen, dass wir keinen weiteren Versuch haben. Zudem nahen unsere Rückkehr und der Monsun. So viel Zeit, Geld und Energie investiert um diese Expedition zu organisieren und doch nur wenige Seillängen zu klettern. Es wäre falsch zu verschweigen, dass dies auch Frust verursacht. Doch bleibt es eine einmalige Erfahrung mit vielen Herausforderungen und engem Kontakt zu den Einheimischen, da wir die Expedition ohne Agentur planten. …Und wir kommen wieder!

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